Christophe et Alexia NOYON – „Zurück zu den Wurzeln und der Leidenschaft zum Bier“
Da ich im Bauernhof namens Belle Dalle geboren wurde und mein Herz schlägt fürs Land, war es immer mein Traum zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Ich absolvierte das Studium im Bereich „Landwirtschaftliches Ingenieurwesen“ an der ISA Lille Universität.
Nach 13-jähriger Praxis in Dupont de Nemours habe ich mich entschieden meine Arbeit zu verlassen und dem Ruf meines Herzens zu folgen, und zwar eine eigene Brauerei in Cote d´Opale zu gründen und auf den Familienbauernhof zurückzukehren. Meine Frau hat nach dem Studium an der National School of Commerce und späterer humanitärer Tätigkeit in Frankreich, ein Jahr im Ausland als Direktorin des französischen Staatsbildungssystems gearbeitet, bis sie sich entschieden hat ihre Arbeit zu verlassen um sich meinem Projekt widmen zu können.
Wir haben drei kleine Kinder und haben gedacht, es ist wichtig nicht viele Sachen auf einmal zu machen, sondern unsere Fähigkeiten zu kombinieren und zugleich stabilen Lebensstil für unsere Familie zu erhalten. So begann ich als 37-jähriger ein dreijähriges Studium im Bereich Brauwesen in Louvain La Neuve in Belgien. Diesen Kurs beendete ich mit zwei Arbeitsaufenthalten in kleinen belgischen Brauereien.
Erster Schritt – Basis
Im März 2003 entstand die Christophe Noyon Brauerei dank Ersparnissen und Hilfe seitens mehrerer Partner aus verschiedenen Assoziationen und Instituten. Im Frühling 2003 vermarkten wir unser erstes Bier „2 CAPS“ – helles Ale-Bier in Anlehnung an traditionelles Klosterbier.
Im Frühling 2004 brachten wir ein neues erfrischendes Weizenbier auf den Markt – „Blanche de Wissant“. Zu Anfang des Jahres 2004 habe ich schließlich den Familienbauernhof übernommen, mit einem langfristigen Projekt, das den ganzen Prozess von Malzherstellung bis zu Endprodukt umfasste.
Paris wurde auch nicht an einem Tag erbaut
Für die Gewährleistung des unabhängigen, lebensfähigen und langfristigen Projekts auf dem Markt, der sich gleichmäßig an Vorfertigung- wie auch Nachfertigungsprozesse (Industriemalzbearbeiter, große Brauereien, Großmärkte, Brauverträge, …) orientiert, ist es nötig das Projekt progressiv einzuführen. Vor dem Brauen im Betrieb haben wir deswegen angefangen die Bierqualität zu verbessern und und unsere ersten Biere in Umlauf zu setzen.
Jedes Wochenende haben wir Besucher willkommen geheißen, die unser Projekt interessierte, und die das Bier direkt auf dem Hof kaufen konnten. Unser Bier distribuieren wir auch in immer größeren Mengen an Cafés, Hotels, Restaurants, Delikatessen, Weinstuben, kleinere und größere Supermärkte in unserer Region. Das ermöglichte uns im Jahr 2005 unsere Ziele zu übertreffen und 1100 HL Bier zu verkaufen.
Nach dem zufriedenstellenden Erfolg mit unseren ersten Biersorten haben wir uns entschieden im Jahr 2004 einen Mitarbeiter anzustellen. Im Dezember 2005 renovierten wir unseren Stall für die Installation der Brauereianlage, Gärtanks und Abfüllanlage.
Zweiter Schritt – Bierbrauen im Betrieb
Das Jahr 2006 bedeutete einen großen Schritt Richtung Expansion unserer Gesellschaft. Im Anschluss an Inbetriebnahme haben wir Anfang Juni unser erstes im Betrieb gebrautes Bier auf den Markt eingeführt. Wir haben es „Noire de Slack“ genannt – ein dunkles Bier mit Röstaroma. Dieses Bier gewann die silberne Medaille in der Landwirtschaftsausstellung im Jahr 2007.
Schritt für Schritt begannen wir alle unsere Rezepturen in dem Betrieb zu brauen, Schlüsselwerte unserer Gesellschaft – Unabhängigkeit und Qualität – hatten wir stets in Sicht. Im Juli 2006 haben wir bedingt durch wachsenden Betriebsbedarf einen neuen Mitarbeiter aufgenommen, und im August auch einen Lehrling.
Aus dem Feld ins Glas – „Belle Dalle“
In der Welt des Brauwesens gibt es nur sehr wenig Kenntnisse und Wissen über Erde. So wie zwischen dem Landwirt, der Gerste anbaut (Hauptzutat für Bier), und dem Braumeister:
Gerstenkörner werden zu Gerstenmalz verarbeitet, diesen Übergansprozess führt der Malzhersteller durch.
Am Anfang war unser Primärziel die Idee des Brauereihofs zum Leben zu bringen. Wir wollten unsere eigene, qualitativ gute und anerkannte Gerste anbauen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, mussten wir einen Malzhersteller finden, der für uns ein paar Dutzend Tonnen von Malz produziert.
Dieses Ziel haben wir erreicht und im Sommer 2006 war unser Gerstenfeld erfolgreich abgeerntet und 100% verschrottet (HACCP). Anschließend war das Malz zum ersten Mal beim Brauen verwendet. Bald werden wir das neue Bier „BELLE DALLE“ – benannt nach unserem Hof – auf den Markt bringen und ein helles Bier mit ca. 8 % alk./vol., gebraut aus eigener auf unseren Feldern angebauten Gerste.
Teilen Sie mit uns unsere Begeisterung – Bier: Gemeinschaftsgetränk mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und kulinarische Zutat auf dem Weg der Entdeckung
In Frankreich wurde die Bierherstellung stark industrialisiert. Es verschwand Geschmack und Vielfalt der traditionellen handwerklich gemachten Biere. In den letzten Jahren bieten einige kleine neu entstandene Brauereien vielfältiges und geschmackvolles Bier an. Unsere Firma wird genau denselben Weg gehen. In nachkommenden Jahren wollen wir eine Besichtigung für Touristen organisieren. Wir werden den Besuchern genau zeigen, wie es „vom Feld bis zu dem Endprodukt“ in Praxis funktioniert. Unserer Meinung nach ist es viel wichtiger die Ortsunterstützung zu verstärken, erneuern, erklären und zusammenarbeiten als sich nur nach Expansion streben. Das Bier, komplexes und vielfältiges Getränk, ist heutzutage neu entdeckt. Wie Wein, auch Bier ist genauso möglich bei verschiedenen gesellschaftlichen Ereignissen zu servieren. Beim Kochen kann man es als Zutat in verschiedenen Familienrezepten benutzen, obwohl im Bereich der Gastronomie noch viel zu entdecken ist.
Christophe et Alexia NOYON, Inhaber
Brasserie artisanale des 2 Caps – www.2caps.fr
Ferme de Belle Dalle
62179 Tardinghen, Frankreich